Die Epoche der Aufklärung

           

                    Quelle: http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/aufklaerung.htm

      geschichtliche Epoche vom Ende des 17. Jh. Bis zum Ende des 18. Jh. (Wörterbuch der Päd. (BÖHM 2005): ca. 1680-1780)

      Begriff seit Ende des 19. Jh. eingebürgert

      Beginn der Epoche: Französische Philosophen haben angefangen Dinge zu hinterfragen → „Warum ist die Welt wie sie ist?“ (Diderot: Enzyklopädie → nicht alphabetisch, sondern Wissen ergänzend; manches Wissen ist nicht als bewiesenes Wissen möglich → Wissensbaum: Stamm = bewiesenes Wissen, Äste = immer weniger nachweisbar)

      Nach Frankreich, England und den Niederlanden, kam die Aufklärung nach Deutschland

      Minderheit hatte den ersten Gedanken daran, Vernunft und Wissen zusammen zu tun → Mensch kann sich selbst verbessern → „Was ist für mein Leben am Besten?“

      Vorher herrschte eine große Dominanz der Kirche → sie war immer präsent

      Abkehr von einer absolutistischen zu einer demokratischen Staatsauffassung

      Wissenschaft und Bildung sollten gefördert werden und in allen Volksschichten verbreitet werden

      Vom Jenseits- zum Diesseitsgedanken. Vorher starke Konzentration auf das Leben nach dem Tod (auch Emile)

      Kant am Ende der Epoche: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“

 

         1. Ideen und Visionen

 

         1. Die Menschengattung kann sich von Generation zu Generation verbessern/ Evolutionsidee/Vervollkommnungsfähigkeit

      Der Mensch soll dahin kommen, wo der Mensch hinkommen kann.

      Wenn jeder das Beste aus sich rausholt, wird aus der Menschheit das Bestmögliche gemacht

      Am Ende steht die „perfekte“ Menschheit

      Vervollkommnung der Menschengattung setzt bei der Erziehung jedes Einzelnen an

      Die Vollkommenheit als Ziel des Bürgers → Brauchbarkeit

 

2. Menschen werden als vernunftbegabte Wesen angesehen/Vernunft wird eingesetzt

      Vertrauen in die Kraft menschlicher Vernunft. (Allen Aufklärern gemeinsam)

      Kein Aberglaube, sondern selbst denken

      Logisches und eigenständiges Denken

      Menschlicher Verstand ist Instrument der Wahrnehmung

      Sinn des Lebens ist nun nicht mehr das Jenseits, sondern das Diesseits

      Neues Lebensziel: Glückseligkeit (aber nicht wie heute) → sondern Glückseligkeit durch Nützlichkeit, soziale Anerkennung durch andere, man wird gebraucht

      Vernunft ermöglicht Unabhängigkeit und die Verbesserung der Lebensverhältnisse

      Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit (Kant)

 

3. Die so genannte Offenbarungstheologie wird in Frage gestellt und die Natürliche Theologie richtet sich gegen die bestehenden Annahmen.

      erste Zweifel an der Bibel entstehen (die große Masse lebt allerdings weiter so)

      In Frankreich haben die ersten Philosophen angefangen Dinge zu hinterfragen → „Warum ist die Welt wie sie ist?“

      Vorher wurde alles geglaubt/nichts hinterfragt/nicht nachgedacht → „Es ist wahr, weil es in der Bibel steht“

      Problem: Die Kirche findet es nicht gut, dass Menschen nun immer mehr wissen, da sie nun vieles hinterfragen

      Eine Minderheit hatte erste Gedanken daran, Vernunft und Wissen zusammen zu tun und war der Ansicht, dass der Mensch sich selbst verbessern kann.

      Von der Offenbarungstheologie (Gott, Glaube, Schöpfung, … wird begründet: → weil es in der Bibel steht. → zur Natürlichen Theologie: Nicht mehr, weil es in der Bibel steht, sondern weil man Argumente hat, die auf Vernunft und Erfahrung beruhen.

      Vorher herrschte eine große Dominanz der Kirche → sie war immer präsent

      (Jetzt:) Toleranz gegenüber anderen Religionen

      Vor der Aufklärung: Bibel als Allheilmittel, Zeitrechnung wird nach der Bibel berechnet, Unerklärbares durch Aberglaube erklärt

      Man glaubt weiterhin, aber nicht „weil es in der Bibel steht“

 

         4. Die Ständegesellschaft soll nicht aufgelöst werden, denn der Bestand der gesellschaftlichen Verhältnisse soll erhalten bleiben, in dem jeder Mensch in seinem Beruf das Bestmögliche erreicht.

      In dem Stand/Beruf, in den man hineingeboren wird, soll man das Bestmögliche erreichen → Verbesserung der Gesellschaft

      Bildung innerhalb des Standes

      Jeder soll SEIN Bestmöglichstes machen („Best of Bauer“)

 

         5. Wunsch nach Wissen war groß

      Austausch von Wissen in Kreisen der Gelehrten (Lesegesellschaften, Salons)

 

 

         2. Das Frauenbild

 

      Die biologischen Unterschiede werden zu sozialen Unterschieden

      Schon in der Kindheit werden Mädchen auf ihre spätere Rolle als Mutter vorbereitet (Puppen)

      Mädchen ausschließlich zur Mutter erzogen 

      Das Dasein als Ehefrau und Mutter gilt als Bestimmung der Frau

      Zeichen für den Beruf der Mutter: Erste Nahrung = Muttermilch; damit die Aufgabe nicht an Ammen weitergegeben wird

      Gott hat sie für den Beruf bestimmt

      Frauen werden als sensible, empfindliche Wesen dargestellt

      Sie erhalten Vorschriften, wie sie sich zu kleiden und zu ernähren haben (Allgemeine Revision)

      Frauen sollen den Männern das Leben schön machen

      Frau ist das Bindeglied zwischen Mann und Vatersein

      - Campe: z.B. Ratgeber für Mütter 

(vgl. CAMPE 1792)

 

         3. Kindheit als neue Lebensform

 

         1. Kindheit als eigene Lebensform

      Wesen mit anderen Bedürfnissen

      Erziehung kann das Kind als Kind (nicht nur als kleinen Erwachsenen) sehen.(eigene Welt, eigene kindliche Vernunft, auf die mit speziellen Mitteln eingegangen werden muss)

 

         2. Erziehung als Allheilmittel

      Erziehung gilt als „Allheilmittel“ → Die Erziehung hilft, aus den Menschen das bestmögliche zu machen

      Erziehung richtet sich nach Vernunft, zukünftigem Stand, Alter und Geschlecht

      Erziehung richtet sich nach und nach auf das Kind, weil es noch ungeformt ist, Zeit hat, Zukunft/die nächste Generation ist, die Lebenszeit ausgenutzt werden kann

      Zu dem Zeitpunkt gab es noch keine Wissenschaft → heutige Pädagogik, allerdings interessierte Menschen

      Berlinische Monatsschrift

      Allerdings werden Kinder nur auf bestimmte Sachen vorbereitet, z.B. Stand/Beruf, Mutterschaft

      Vernunftorientierte Erziehung

      Erziehung liegt in der Hand des Menschen

      Träger der Hoffnung auf eine bessere Zukunft

 

         3. Blickfeld der Erziehung

      Säuglingspflege (pränatale Ratschläge), körperliche Erziehung (z.B. Bewegung, gesunde Ernährung), Wider den Kitzel, geistige Erziehung, welche Inhalte benötigen welche Menschen, Zeitfaktor (wie lange darf/muss Erziehung dauern)

      Erziehung des Einzelnen als erster Schritt zu einer Veränderung der Gesellschaft

 

         4. Kinder- und Jugendliteratur

      Da es sich um eine neue Lebensform handelt, braucht diese Lebensform jetzt auch passende Literatur

      Neue Gattung, damit den Kindern etwas beigebracht werden kann

      Sprache und Themen sollen genau auf das Alter zugeschnitten werden

      Kindheit ist ein positiver Zustand, der noch manipulierbar ist

      Entwicklung des Kindes wird durch Einflüsse geregelt, Verantwortung liegt bei Eltern und Erzieher

      Phantasie in der Literatur

      Von Kindern die noch erzogen werden, kann man kaum erwarten, das sie wollen, was sie müssen

      Literatur als Nachahmungsmodell, Kontrast- und Warnmodell, Bebilderung der Literatur

      Allerdings bringt die Phantasie auch Nachteile mit sich: Vielleserei, Lesewut, Selbstbefleckung

      Minderung der Gefahren: Überwachtes Lesen, reglementierte Bücher mit Gebrauchsanweisungen

 

Quelle: http://www.db-thueringen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-1226/robinson.html

 

 

Robinson der Jüngere:

      Robinson selbst als Kinderliteratur nicht geeignet

      Robinsonade

      Vermittlung von Grundkenntnissen aus dem Haushalt und der Natur

      Religiöse und sittliche Erziehung die dem Herzen und dem Verstand angemessen ist

• Kinder lesen gemeinsam

• Kinder werden angeregt, etwas zu tun

• Zeigt Idealbild von einer Familie

• Wie können Eltern mit den Kindern umgehen

• Kinder hören freiwillig zu und wollen immer mehr wissen

• Kindern wird wissen „untergejubelt“

• Sinn öffnen, dass man aus allem etwas lernen kann

• Moralische Erziehung: Kinder lerne, was für Konsequenzen manche Dinge haben

• Angehen gegen Verzärtelung 

Quelle: (CAMPE 1848)

 

Manush Bloutian

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